Wenn du viel Gepäck oder Ausrüstung in einem Rucksack transportieren möchtest, muss dieser groß sein. Damit sich große Rucksäcke angenehm und rückenschonend tragen lassen, sind sie mit speziell konstruierten Tragesystemen ausgestattet, die du auf deine eigene Rückenlänge einstellen kannst. Wir zeigen dir, wie du dabei vorgehst und was du beachten musst.
Trekking- und Tourenrucksäcke sind großvolumige Rucksäcke für den Transport von viel Gepäck oder Ausrüstung. Der Packsack des Rucksacks beginnt auf oder sogar über Kopfhöhe und erstreckt sich über den gesamten Rücken. Damit das Gewicht des vollgepackten Rucksacks nicht allein auf den Schultern und der Wirbelsäule lastet, besitzen die Rucksäcke speziell konstruierte Tragesysteme, die einen Teil des Gewichts in den Beckenbereich übertragen.
Die Tragesysteme sind durch eine ausgeprägte, ergonomisch geformte Rückenpolsterung mit innenliegenden Verstärkungen und einen großen, mehrschichtig aufgebauten Hüftgurt gekennzeichnet. Der Hüftgurt stellt dabei das zentrale Element für die Gewichtsableitung dar. Damit er diese Aufgabe optimal erfüllen kann, sollten die Hüftflossen idealerweise mittig auf den Hüftknochen sitzen.
Da Menschen aber nicht nur unterschiedlich groß sind, sondern auch unterschiedlich lange Rücken besitzen, ist das nicht automatisch der Fall. Deshalb kann man die Tragesysteme von Trekking- und Tourenrucksäcken verstellen. So lässt sich der Hüftgurt an der richtigen Stelle platzieren und es wird eine optimale Lastübertragung in den Beckenbereich erzielt.
Das liegt schlicht und einfach daran, dass jeder Rücken anders ist. Es gibt breite und schmale Rücken, Rücken mit ausgeprägten Muskelpartien, unterschiedlich geformte Wirbelsäulen. All diese individuellen anatomischen Gegebenheiten können Einfluss darauf haben, wie bequem ein Rucksack zu tragen ist. Das ist ähnlich wie bei Schuhen, bei denen dir ja auch längst nicht jedes Modell gleich gut passt.
Weil viele Frauen kleiner sind als Männer und weil Frauen über weniger Muskelmasse verfügen, also oftmals auch weniger Gewicht tragen können, werden Frauenrucksäcke (auch) mit kleineren Volumina angeboten. Weitere Unterschiede in der Anatomie sind die Brust sowie das anders geformte Becken.
Bei Tatonka haben deshalb alle Frauenrucksäcke schmalere und stärker S-förmig geschweifte Schultergurte. Diese führen seitlich an der Brust vorbei, so dass sie nicht plattgedrückt wird. Aus demselben Grund kann auch der Brustgurt in der Höhe verstellt werden. Außerdem sind die Hüftflossen der Tatonka-Trekkingrucksäcke dreidimensional ausgeformt und die oberste Schicht ist weich gepolstert. So passen sie sich verschiedenen Hüftkonturen besonders gut an.
Dennoch kann es durchaus sein, dass einer Frau ein Unisex-Rucksack gut passt. Ebenso kann es für zierliche Männer eine Option sein, einen Frauenrucksack zu wählen, denn stärker geschweifte und schmalere Schultergurte sind in der Regel für Männer nicht unangenehm. Außerdem sind die Frauenrucksäcke von Tatonka bewusst dezent gestaltet, damit diese Option besteht.
Tipp: Aus allen oben genannten Gründen ist unsere Empfehlung, einen Trekking- oder Tourenrucksack im Fachhandel zu kaufen. Dort kannst du unterschiedliche Modelle anprobieren, sie mit realistischem Gewicht probetragen und dich hinsichtlich der Passgenauigkeit beraten lassen. Außerdem wird der Rucksack auf deine Rückenlänge eingestellt. Und einmal auf die eigene Rückenlänge eingestellt, musst du den Rucksack dann auch nicht mehr verändern.
Das offensichtliche Merkmal ist der Größenunterschied. Trekkingrucksäcke besitzen eine größere Literzahl und somit ein größeres Packvolumen als Tourenrucksäcke. Denn auf ein- bis mehrwöchigen Trekkingtouren durch die Wildnis schulterst du deine gesamte Ausrüstung inklusive Schlafsack, Isomatte, Kocher und Zelt und hast dazu auch noch deine Verpflegung dabei. Trekkingrucksäcke eignen sich auch perfekt für Backpacking-Touren und Fernreisen. Auch da hast du ja in der Regel einiges an Gepäck unterzubringen.
Tourenrucksäcke sind für Hüttentouren oder zwei- bis dreitätige Trekkingtouren konzipiert. Auf ihnen benötigst du weniger Ausrüstung. Du kannst einen Tourenrucksack natürlich auch prima als Reiserucksack für kürzere Reisen verwenden.
Mehr Ausrüstung heißt mehr Packgewicht, weniger Ausrüstung heißt weniger Packgewicht. Daraus ergeben sich – und das ist das zweite, fast noch wichtigere Unterscheidungsmerkmal zwischen Trekking- und Tourenrucksäcken – Unterschiede in der Konstruktion des Tragesystems.
Damit du richtig viel Gewicht komfortabel tragen kannst, muss der Hüftgurt – das zentrale Element des Tragesystems – relativ steif sein. Dann kann ein Teil des Gewichts effizient in den Beckenbereich abgeleitet werden und Schultern und Rücken werden entlastet. Je steifer der Hüftgurt ist, umso weniger beweglich bist du allerdings im Hüftbereich, was dich auch insgesamt in deiner Beweglichkeit einschränkt – doof zum Beispiel, wenn du auf Wanderungen auch mal ein bisschen kraxeln musst. (Deshalb ist es sehr sinnvoll, auf Trekkingtouren Trekkingstöcke zu nutzen – sie helfen dir beim Ausbalancieren.)
Bei Tourenrucksäcken ist das Tragesystem insgesamt leichter und der Hüftgurt ist flexibler gestaltet. So bist du selbst beweglicher, kannst den Rucksack besser kontrollieren und zum Beispiel Kletterpassagen auf Bergpfaden leichter bewältigen.
Bei Tatonka kannst du Trekkingrucksäcke zwischen 50 und 85 Litern Volumen wählen. Tourenrucksäcke von Tatonka haben ein Volumen zwischen 40 und 48 Litern. (Es gibt in der Kategorie „Tourenrucksäcke“ bei anderen Herstellern auch kleinere Modelle, oftmals mit spezifischen Ausstattungsdetails für Kletterer oder Wintersportler.)
Wenn du deinen Rucksack im Netz kaufen möchtest, helfen dir die folgenden Tipps, den für dich optimalen Rucksack zu finden.
| Empfohlen für: | Expeditionen / Wintertrekking |
Trekkingtouren | Hüttentouren | Backpacking / Fernreisen / Work & Travel |
Städtereisen / Interrail |
Bushcraft |
| Yukon X1 85+10 | ||||||
| Yukon X1 75+10 | ||||||
| Yukon X1 65+10 Women | ||||||
| Lastenkraxe | ||||||
| Packsack 2 Lastenkr. | ||||||
| Yukon 50+10 | ||||||
| Yukon 60+10 | ||||||
| Yukon 70+10 | ||||||
| Yukon 50+10 Women | ||||||
| Yukon 60+10 Women | ||||||
| Noras 65+10 | ||||||
| Noras 55+10 Women | ||||||
| Pyrox 45+10 | ||||||
| Pyrox 40+10 Women | ||||||
| Pyrox 45+10 BC | ||||||
| Pyrox 40+10 Women BC | ||||||
| Norix 48+10 | ||||||
| Norix 44+10 Women | ||||||
| Akela 45 | ||||||
| Akela 35 |
Deine Rückenlänge ermittelst du, indem du den Zwischenraum zwischen dem Beckenkamm und dem 7. Halswirbel misst. Dabei lässt du dir am besten von jemandem helfen.
Den Beckenkamm, also die obere Spitze des Beckenknochens, ertastest du mit den Händen. Dein/e Messpartner/in zieht auf deinem Rücken gedanklich eine Linie von der Seite zur Wirbelsäule und erhält so den unteren Messpunkt. Der 7. Nackenwirbel steht als Höcker ein wenig hervor, wenn du den Kopf nach vorne beugst. Er bildet den oberen Messpunkt.

Wenn du deine Rückenlänge ermittelt hast, kannst du in unserer Tabelle nachsehen, welche Tatonka-Rucksäcke für dich infrage kommen. Die Werte sind dabei als ungefähre Anhaltspunkte zu verstehen.
| Artikel | Bezeichnung | Kategorie | Rückenlängen-Empfehlung in cm |
| 1346 | Yukon X1 65+10 Women | Trekkingrucksäcke | 42 – 58 |
| 1347 | Yukon X1 75+10 | Trekkingrucksäcke | 43 – 60 |
| 1348 | Yukon X1 85+10 | Trekkingrucksäcke | 50 – 64 |
| 1341 | Yukon 50+10 Women | Trekkingrucksäcke | 38 – 52 |
| 1342 | Yukon 60+10 Women | Trekkingrucksäcke | 42 – 58 |
| 1343 | Yukon 50+10 | Trekkingrucksäcke | 38 – 52 |
| 1344 | Yukon 60+10 | Trekkingrucksäcke | 42 – 58 |
| 1345 | Yukon 70+10 | Trekkingrucksäcke | 43 – 60 |
| 1324 | Noras 55+10 Women | Trekkingrucksäcke | 42 – 52 |
| 1325 | Noras 65+10 | Trekkingrucksäcke | 45 – 58 |
| 1130 | Lastenkraxe | Kraxen | 50 – 64 |
| 1135 | Yukon Carrier X1 | Kraxen | 42 – 58 |
| 1418 | Pyrox 40+10 Women BC | Tourenrucksäcke | 42 – 52 |
| 1420 | Pyrox 40+10 Women | Tourenrucksäcke | 42 – 52 |
| 1419 | Pyrox 45+10 BC | Tourenrucksäcke | 45 – 58 |
| 1424 | Pyrox 45+10 | Tourenrucksäcke | 45 – 58 |
| 1375 | Norix 44+10 Women | Tourenrucksäcke | 34 – 50 |
| 1381 | Norix 48+10 | Tourenrucksäcke | 35 – 52 |
| 1443 | Akela 35 | Tourenrucksäcke | 33 – 45 |
| 1444 | Akela 45 | Tourenrucksäcke | 34 – 50 |
Hier zeigen wir dir, wie du den Rucksack aufsetzt und wie du erkennst, ob du die Rückenlängen-Einstellung des Rucksacks verändern musst.
Hinweis: Du solltest auf jeden Fall bei der Anprobe eines Rucksacks auch dein subjektives Empfinden berücksichtigen. Wenn du also das Gefühl hast, der Rucksack ist trotz richtiger Einstellung nicht bequem zu tragen – probiere ein anderes Modell aus.
Beim Tatonka-Leitersystem erfolgt die Einstellung über die Verschiebung der Schultergurte mittels einer „Leiter“, die aus untereinander angeordneten Schlitzen besteht. Bei einem kurzen Rücken werden die Laschen in der Mitte der Schultergurte unten auf der Leiter eingefädelt, bei einem langen Rücken oben, und es gibt entsprechende Zwischenpositionen.

Bei diesem System lässt sich die Höhe der Schultergurte stufenlos verändern. Über eine breite, innenliegende Klettfläche am Rücken werden die Schultergurte in der Höhe positioniert und somit der Abstand zum Hüftgurt entsprechend der eigenen Rückenlänge eingestellt.
Zum Schluss zeigen wir dir in 6 Schritten, wie du deinen schweren Rucksack rückenschonend aufsetzt und möglichst komfortabel über lange Strecken trägst.
![]() Auf den Rücken bringen Lockere die Schultergurte, hebe den Rucksack am Tragegriff auf eine Erhöhung oder dein angewinkeltes Bein und schlüpfe nacheinander in die Schultergurte. |
![]() Hüftgurt anlegen Platziere den Hüftgurt in etwa mittig über deinen Hüftknochen. Die Hüftgurtschnalle ist umgelenkt, ziehe also den Hüftgurt beidseitig in Richtung Bauchnabel fest. |
![]() Schultergurte anziehen Ziehe die Schultergurte mäßig nach hinten unten an. |
![]() Lastkontrollriemen fixieren Die Lastkontrollriemen sollten im Bereich des Schlüsselbeins ansetzen (das überprüfst du vorher bei der Rückenlängen-Einstellung) und in einem Winkel von 30 -50° nach oben führen. Ziehe sie nach vorne, um den Rucksack im oberen Bereich nah an die Schultern zu bringen. |
![]() Brustgurt fixieren Schließe den Brustgurt. Dies verbessert die Bewegungsfreiheit bei aktiver Bewegung, stabilisiert das Tragesystem und schützt somit vor Ermüdung. |
![]() Hüftgurt-Lastkontrollriemen anziehen Ziehe die Hüftgurt-Lastkontrollriemen fest. Dies verbessert die seitliche Lastkontrolle |